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Warum sich Home Office für dein Unternehmen lohnen kann!

Arbeiten von zu Hause aus? Nicht nur frisch gebackene Eltern und engagierte Haustierhalter träumen davon, dass Füttern, Wickeln und Gassi gehen nicht mehr zur logistischen Herausforderung werden. Wer dort arbeitet, wo er sich am wohlsten fühlt, assoziiert diesen Umstand mit Freiheit, Selbstbestimmung, manchmal sogar mit Lebensglück. Glück braucht ein Arbeitnehmer aber erst einmal, um so einen Job überhaupt zu finden. Während das Home Office bei Arbeitnehmern immer beliebter wird, hegen Arbeitgeber immer noch Vorurteile gegen diese moderne Beschäftigungsform. Dabei hat das Home Office nicht nur für die Angestellten, sondern auch für die Unternehmen selbst beachtliche Vorteile. In diesem Beitrag nehmen wir deshalb gängige Klischees unter die Lupe und stellen klar, dass ein Tag im Home Office kein Synonym für bezahlten Sonderurlaub sein muss.

Sinkt die Produktivität, wenn der Schreibtisch zu Hause steht?

Im Home Office können Arbeitgeber ihre Mitarbeiter nicht überwachen. Deshalb ist die Befürchtung groß, dass die Beschäftigten weniger arbeiten als im Büro und der Output sinkt. Aber handelt es sich hier wirklich um begründete Ängste oder nur um ein Vorurteil? Viele Untersuchungen weisen auf letzteres hin. Die jüngste Analyse zu diesem Thema stammt von der renommierten Stanford University aus Kalifornien. Das Motto der Bildungseinrichtung lautet „The wind of freedom blows“, es verwundert also nicht, dass sich die Wissenschaftler dieser Universität einmal näher mit der Frage beschäftigt haben, wie sich berufliche Freiheit denn auf die Effizienz auswirkt. Die Studie aus dem Jahr 2017 kommt zu dem Ergebnis, dass Heimarbeiter im Durchschnitt knapp 9 Prozent produktiver sind, als ihre Kolleginnen und Kollegen im Büro. Dafür gibt es verschiedene Ursachen und eine davon liegt in den Vorurteilen der Unternehmen selbst begründet. Die Heimarbeiter wissen natürlich, dass ihr Arbeitgeber erst einmal skeptisch ist und strengen sich deshalb ganz besonders an. Das ist aber natürlich nicht der einzige Grund, warum das Arbeiten von zuhause aus oft zu besseren Resultaten führt.

Ruhe fördert fokussiertes Arbeiten

Großraumbüros mögen ja auch Vorteile haben, konzentriertes Arbeiten fördern sie jedenfalls nicht! Das gilt oft auch für kleinere Büros und solche mit dünnen Wänden. Bei vielen Tätigkeiten ist ungestörte Konzentration aber eine unverzichtbare Voraussetzung für Höchstleistungen. Wer kann schon einen Prüfungsbericht oder ein Computerprogramm schreiben, wenn der Nachbar alle zwei Minuten aufgeregt telefoniert? Und auch kreative Köpfe schöpfen nicht alle Kraft aus dem Chaos um sie herum. Für viele Menschen ist der Lärm im Büro einfach nur Stress, der sie vom Arbeiten abhält. Und dann sind da ja auch noch die lieben Kollegen. In größeren Unternehmen vergeht kaum ein Tag, schon gar keine Woche, in der nicht irgend etwas gefeiert werden muss. Das mag den kollegialen Zusammenhalt zwar fördern, der individuellen Produktivität sind die betrieblichen Festivitäten aber nicht zuträglich. Das gilt auch für das kollektive Mittagessen und das Kaffeekränzchen am Nachmittag. Von den Raucherpausen wollen wir erst einmal gar nicht Reden. All diesen Ablenkungen sind die Mitarbeiter in den eigenen vier Wänden nicht ausgeliefert. Wer alleine lebt, erfährt tagsüber, wenn die Nachbarn aus dem Haus sind, meist himmlische Ruhe am heimischen Schreibtisch und kann sich ungestört seiner Arbeit widmen. Das fördert Quantität und Qualität gleichermaßen.

Zufriedene Arbeitnehmer, geringere Rotation

Was nervt deutsche Arbeitnehmer am meisten? Die Spitze der Negativ-Liste führen ungerechte Vorgesetzte und schlechte Löhne an. Schon an dritter Stelle folgt bei Befragungen aber regelmäßig ein ganz anderer Faktor: Der Arbeitsweg und der macht nicht nur Pendlern gehörig zu schaffen. Wer nicht gerade zu Fuß ins Büro laufen kann, der bibbert und friert die Hälfte des Jahres an einer zugigen Haltestelle oder steht im Hochwinter eine halbe Stunde früher auf, um sein Auto freizuschaufeln. Und wer im Sommer nicht in der überfüllten U-Bahn schwitzt, der steht stattdessen garantiert zweimal täglich im Stau. 40 Minuten sind deutsche Arbeitnehmer im Durchschnitt unterwegs, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen, abends brauchen sie genau solange, um wieder nach Hause zu kommen. Mit jeder zusätzlichen Minute Fahrzeit steigt der Frust. Heimarbeiter sind mit ihrem Job dagegen oft schon deshalb sehr zufrieden, weil sie sich den Stress, der mit dem Pendeln verbunden ist, nicht mehr jeden Tag antun müssen. Und zufriedene Mitarbeiter kündigen nur selten. Arbeitgeber, die beim Home Office nicht auf stur schalten, senken die Rotation und die damit verbundenen Kosten. Letzteres gilt auch noch aus einem anderen Grund.

Gesunde Ernährung, Sport und Fehltage

Gesunde Ernährung, Sport und krankheitsbedingte Fehltage korrelieren eng miteinander. Zwischen 2008 und 2016 ist der Krankenstand in deutschen Betrieben und Behörden um gut 60 Prozent angestiegen, der volkswirtschaftliche Schaden wird auf etwa 75 Milliarden Euro geschätzt. Auch auf Mikroebene sind kranke Mitarbeiter ein Problem, dem Unternehmen mit der Möglichkeit, im Home Office zu arbeiten, aber sehr effektiv entgegentreten können. Heimarbeiter haben mehr Zeit für Sport und können sich daheim gesund ernähren, darüber hinaus ist eine gute Work-Life-Balance der Gesundheit zusätzlich förderlich. Krankmeldungen, die nur erfolgen, weil der Arbeitnehmer ein neues Sofa geliefert bekommt, entfallen völlig. Die Heimarbeit hat aber auch noch einen anderen Vorteil. Mitarbeiter können trotz Krankmeldung arbeiten, wenn sie vom Home Office aus tätig sind und machen das sehr oft sogar freiwillig. Dagegen ist es keine gute Idee, wenn Beschäftigte mit Grippe in die Firma kommen und dort die halbe Belegschaft infizieren.

Vorteile beim War for Talents

Qualifizierte Arbeitskräfte sind in vielen Branchen knapp und ihr erfolgreiches Recruiting eine echte Herausforderung. Gute Gehälter sind zwar nach wie vor ein gutes Argument bei der Gewinnung von High Potentials, Geld alleine reicht als Lockmittel aber schlicht nicht mehr aus. Gerade Young Professionals erwarten außerdem auch sogenannte Social Benefits. Wer möchte heute noch für ein Unternehmen arbeiten, bei dem die Kündigung droht, wenn der Mitarbeiter zwischendurch mal einen Tweet absetzt oder checkt, was sich auf Facebook tut? Eine Präsenzpflicht wie früher in der Schule ist für erstklassig ausgebildete Arbeitskräfte oft genau so abschreckend. Dabei genügt es vielen Mitarbeitern bereits, wenn sie ein- oder zweimal die Woche von zuhause aus arbeiten können. Unternehmen, die auf hoch qualifiziertes Personal angewiesen sind, werden auf eine Home Office Option künftig wohl nicht mehr verzichten können.

Kostenersparnis durch weniger Büroräume

Mitarbeiter, die von zuhause aus arbeiten, reduzieren den Platzbedarf im Unternehmen. Das Einsparungspotential, das mit einer Home Office Option verbunden ist, wird von den Unternehmen oft unterschätzt, da es meist erst gar nicht professionell durchgerechnet wird. Bei Start-ups, die auf der grünen Wiese agieren, mag das noch verständlich sein. Viele Unternehmenszentralen in den deutschen Metropolen platzen aber aus allen Nähten. Gleichzeitig machen neue Collaboration Tools das Zusammenarbeiten aus der Ferne immer einfacher. Unternehmen, die unter akutem Platzmangel leiden, sollten deshalb einmal kalkulieren, was den nun wirklich billiger ist. Der neue Anbau oder eine neue Mitarbeiter Policy, die das Arbeiten von zuhause aus forciert. Letzteres ist auf alle Fälle zukunftsträchtiger und hat, wie dieser Beitrag zeigt, auch noch zahlreiche andere Vorteile für den Betrieb, der sich darauf einlässt.

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